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Aufklärungskampagne zur elektronischen Patient

Ein Beitrag der stellv. PIANO-Vorstandsvorsitzenden und Hessenmed-Vorstandsvorsitzenden Rosemarie Wagner, die für Hessenmed an der ePA Task Force bei MEDI Geno teilnimmt.

 

 

Im Januar 2025 wird die elektronische Patientenakte (ePA) verpflichtend eingeführt. MEDI Baden-Württemberg e. V. hat eine ePA-Aufklärungskampagne entwickelt, um seine Mitglieder, interessierte Praxen, die Patientinnen und Patienten sowie die Politik auf ungeklärte Fragen und Schwachstellen der ePA aufmerksam zu machen.

Hessenmed ist zusammen mit MEDI Baden-Württemberg Mitglied im Bundesverband MEDI Geno. Wir unterstützen grundsätzlich die Einführung der elektronischen Patientenakte. Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir jedoch erhebliche Bedenken hinsichtlich der Praktikabilität aufgrund der sehr kurzen Testphase, des Datenschutzes und der Datensicherheit.

Folgende Aspekte sehen wir zum aktuellen Zeitpunkt kritisch:

  • Gestörter Praxisablauf: Nach den Erfahrungen mit den bisherigen Digitalisierungsprojekten (Konnektoren, Telematik, eRezept) kam es in vielen Praxen häufig zu Problemen, die den Praxisablauf erheblich behindert haben.
  • Kurze Testphase: Die vorgesehene Testphase für die anstehende ePA von einem Monat betrachten wir als unrealistisch und nicht sachgerecht.
  • Beratung durch Praxen: Bei der Einführung der ePA werden die Praxen die Beratungen durchführen müssen. Diese Zeit können wir in der aktuellen Versorgungslage nicht investieren.
  • Ärztliche Schweigepflicht: Fragen des Datenschutzes sind aus unserer Sicht noch nicht ausreichend geklärt. Wir wollen keine Haftung für die Risiken im Zusammenhang mit der Einführung der ePA übernehmen. Für uns Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnenund Psychotherapeuten hat die ärztliche Schweigepflicht und der vertrauliche Umgang mit den Gesundheitsdaten unserer Patientinnen und Patienten oberste Priorität.
  • Datensicherheit gefährdet: Der Datenzugriff in einem intransparenten europäischen Datenraum wird sehr schwer nachvollziehbar sein. Die Politik hat vorgesehen, dass nicht nur die an der Behandlung Beteiligten, sondern auch Forschungseinrichtungen oder Firmen auf die Daten zugreifen können. Die Vertraulichkeit der Gesundheitsdaten ist aus unserer Sicht damit nicht mehr gegeben.

Aufgrund dieser Bedenken haben wir erhebliche Einwände gegen die Einführung der ePA in der geplanten Form und zum jetzigen Zeitpunkt. Die Patientinnen und Patienten haben die Möglichkeit des Widerspruchs. MEDI möchte mit seiner Kampagne Patientinnen und Patienten aktiv auf dieses Widerspruchsrecht hinweisen (Opt-out-Lösung). Der Widerspruch ist formlos bei den Krankenkassen möglich.

Unterstützen Sie unsere ePA-Aufklärungskampagne für Patienten!

Wir erarbeiten derzeit eine kritische ePA-Aufklärungskampagne für alle Praxen und ihre Patientinnen und Patienten. Unterstützen Sie unsere Kampagne! Sie wird ein Infoblatt als Aufklärung für die Patientinnen und Patienten sowie ein Praxisplakat enthalten.

HIER können Sie alle Materialien für die ePA-Aufklärungskampagne erhalten.

Eine nähere Betrachtung und weitere Informationen für Kolleginnen/Kollegen zur elektronischen Patientenakte (ePA)  

Ab 15. Januar 2025 startet in Franken und Hamburg der einmonatige Probelauf der ePA, dann soll die bundesweite Einführung beginnen. Von Euphorie bis tiefe Skepsis sind alle Befindlichkeiten in der Ärzteschaft repräsentiert (in der Öffentlichkeit halten sich die Informationen noch in Grenzen) und es gibt bisher viele Unklarheiten.

Auf der nächsten Mitgliederversammlung am 04.Dezember 2024 werden wir nochmal eine Zusammenfassung präsentieren mit Links, die zu wichtigen Quellen führen, sodass sich alle je nach Wunsch (und Zeit!) tiefer mit der Materie beschäftigen können. Eine konstruktive Diskussion über die Vor- und Nachteile und über die bestehenden Bedenken ist notwendig!

Eine wichtige Quelle ist z.B. der Abschlussbericht des GKV – Spitzenverbandes, der auf 43 Seiten eine ausführliche Information für gesetzlich Versicherte zur Verfügung stellt.

Der Bericht stellt die Vorteile der ePA in den Vordergrund, vor allem, dass durch die Digitalisierung die gesundheitliche Versorgung einfacher und sicherer würde.

Außerdem betont der Bericht, dass die Patientinnen und Patienten über eine App ihrer Krankenkasse ihre Daten selbständig verwalten können.

Das Entscheidende dabei ist aber die sog. Opt-out- Regelung, die besagt, dass die Versicherten aktiv Widerspruch einlegen müssen, wenn sie die ePA grundsätzlich ablehnen. Ein Widerspruch gegen die Datenherausgabe zu „gemeinwohlorientierten Zwecken“ (Forschung) muss gesondert erfolgen.

Genau wegen dieser Regelung gibt es Kritik. Es werden viele Menschen herausfallen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht widersprechen, ohne dass sie sich bewusst für die Datensammlung auf der ePA entscheiden. Damit wird automatisch die Schweigepflicht ausgehebelt. Was das für Konsequenzen in der Arzt-Patient -Beziehung haben wird, ist noch nicht in seinen Ausmaßen absehbar.

Die Gematik hat an das Fraunhofer Instituts für sichere Informationstechnologie ein Gutachten in Auftrag gegeben. Darin sind 21 Schwachstellen im ePA- Konzept herausgearbeitet worden, davon wurden 4 als hoch, 6 als mittel und 11 als gering eingestuft.

Dazu kommt, dass viele Fragen rechtlich (noch?) nicht eindeutig geklärt sind. Damit vergrößert sich die Grauzone, in der sich die Niedergelassenen bewegen, weiter!

Die Essenz dieser Kritiken ist die Forderung nach einer Verlängerung der Probezeit. Die offenen Fragen, v.a., was den Datenschutz betrifft, können unmöglich innerhalb eines Monats erfasst und behoben werden.

Von Seiten der Politik – und das betrifft alle Parteien – ist 30 Jahre lang nicht nur die Anpassung des Gesundheitswesens an veränderte Bedingungen sträflich vernachlässigt worden, sondern viele andere Dinge auch, die uns jetzt um die Ohren fliegen (eine angemessene Schulpolitik, Bahnverkehr, rechtzeitige Restaurierung von Brücken und vieles andere).

Da kommt es nicht auf 3,4 oder 5 Monate Probezeit an, um mit wesentlichen persönlichen Daten verantwortungsvoll umzugehen und im Vorfeld die Lücken im System zu schließen!

Zum Schluss noch ein Verweis auf ein Interview in der neuen Ausgabe von „Auf den Punkt“ der KV Hessen mit dem Interview des Kollegen Peter Franz zur ePA. Da sind definitiv wichtige Aspekte auf den Punkt gebracht!

 

 


Protestaktionen:

Aufruf an jede und jeden Einzelnen! Wer unzufrieden ist mit der Gesundheitspolitik muss seinen Unmut zeigen!

 

Große Protestaktion beim 128. Deutschen Ärztetag in Mainz

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die gesundheitspolitische Lage, insbesondere für uns niedergelassene Ärztinnen und Ärzte bleibt weiterhin desaströs: nach zehn Jahren völlig unerwartete Budgetierung der Hausärzteschaft in BaWü, keine Entbudgetierung der Fachärzteschaft und keine Novellierung der GOÄ in Sicht, weiterhin mehr Bürokratisierung und eine nicht funktionierende Digitalisierung.

Unsere Proteste müssen jetzt weitergehen! Wir haben durch unsere massiven Aktivitäten in den vergangenen zwölf Monaten erste Ziele erreicht und vor allem eine große Sichtbarkeit für unsere Lage geschaffen. Das muss jetzt weiter forciert werden.

Deshalb fand eine große Protestaktion unter dem Motto „Versorgung bedroht – Patienten in Not“ vor der Veranstaltungshalle des 128. Deutschen Ärztetags in Mainz am Dienstag, 7. Mai 2024, 9:00 Uhr statt.

Aufgerufen hatte MEDI Baden-Württemberg e. V. und MEDI GENO Deutschland zusammen mit Hessenmed, dem Berufsverband der Deutschen Urologie e. V. (BvDU), dem Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e. V. (BDI), Spitzenverband Facharztinnen und Facharzte Deutschlands e. V. (SpiFa), Hartmannbund – Verband der Arztinnen und Arzte Deutschlands e. V., Berufsverband Niedergelassener Chirurgen e. V. (BNC). Weitere Verbände kommen in den nächsten Tagen hinzu und sind willkommen.

 


 

Liebe Patientinnen und Patienten,

bereits im letzten Jahr wurde zu Protesten gegen die Gesundheitspolitik aufgerufen. PIANO unterstützt alle Mitglieder und niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte mit Informationen und Materialien und bietet  ausführliche Informationen für Patienten. 

Doch weswegen wurde und wird auch weiterhin protestiert? 

Es sind nicht nur der Wegfall der "Neupatientenregelung" oder die gescheiterten Honorarverhandlungen. Es geht um:

  • die bürokratische Überfrachtung sämtlicher Abläufe mit zum Teil vollkommen unsinnigen Vorgaben: Ärztinnen und Ärzte sitzen nach jeder Sprechstunde mindesten ein bis zwei weitere Stunden über Papierbergen;
  • der schlecht gelaufene Versuch der notwendigen Digitalisierung in den Praxen, die man schon jetzt getrost als Rohrkrepierer bezeichnen kann;
  • die zunehmende Verdichtung der Arbeitsprozesse mit der Versorgung von immer mehr, immer älteren und komplex kranken Menschen;
  • die Probleme, gut qualifizierte Praxismitarbeiterinnen (das heißt, medizinische Fachangestellte, früher „Arzthelferinnen“) zu finden;
  • die wirtschaftliche Unsicherheit mit drohenden Regressen: Ärztinnen und Ärzte müssen Strafe zahlen, wenn sie zu viel Krankengymnastik oder zu viel teure Medikamente verordnen;
  • und natürlich die allgemein unsicheren Zeiten mit Energie- und Klimakrise, Krieg und Inflation – wobei uns dies natürlich alle betrifft.
 
Die Versorgung kann unter diesen Umständen nicht mehr lange aufrechterhalten werden - dessen müssen sich auch die Patientinnen und Patienten klar werden und ihre Ärzte vor Ort unterstützen. 
 

 

 

Neues aus Hessenmed:

Als zertifiziertes Netz ist PIANO Mitglied des hessischen Dachverbandes Hessenmed. Unsere stellvertretende VS-Vorsitzende Frau Rosemarie Wagner ist Vorstandsvorsitzende von Hessenmed und kann uns daher direkt berichten.

Frau Wagner hat auf Hessenmed-Ebene die Arbeitsgruppe "Zukunft Gesundheit" gegründet. HIer sollen fachübergreifend grundlegende Fragen zum Gesundheitswesen diskutiert werden, um daraus Forderungen an Politik und Gesellschaft zu formulieren.

Immer wieder entwickeln die Mitgliedsnetze von Hessenmed innovative Ideen für aktuelle Fragen der Gesundheitsversorgung. So wurde z. B. bei der letzten Sitzung ein Modell vorgestellt, das Quereinsteigerinnen für den Beruf der Medizinischen Fachangestellten qualifiziert. Fachkräftegewinnung einmal anders!

Ärztenetze unterstützen auch immer wieder junge Ärztinnen und Ärzte bei der Niederlassung. 

Für Fragen steht Ihnen in der Geschäftsstelle Frau Link zur Verfügung, die diese gerne weiterleitet. 


 

15 Jahre PIANO!

zu unserem Jubiläum wurde eine neue Broschüre für Mitglieder, Interessierte und Patientinnen und Patienten entworfen. Lesen Sie hier rein!

 

 

Netz-Zertifizierung

PIANO ist seit April 2023 für weitere fünf Jahre rezertifiziert!

 

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Im Mai 2017 hat das Ärztenetz PIANO eG als viertes Netz in Hessen die Anerkennung als förderungswürdiges Praxisnetz erhalten. Diese Zertfifizierung würdigt den hohen medizinischen Standard und eine ausgesprochen gute Kooperation der teilnehmenden Praxen im Sinne einer qualitativ hochwertigen Versorgung der Patientinnen und Patienten in der Region Limburg-Weilburg / Verbandsgemeinde Diez.